Kardinal Matthäus Schiner

1501
Bischof und Kardinal Schiner erwarb 1501 von den Erben des Bischofs Silinen dessen Eigentum und Rechte auf die Bäder, vollendete dessen Bauten, erstellte zwei neue und grössere Bäder mit herrlicher Aussicht auf die umliegenden Gebirge und baute sich selbst ein stolzes Wohngebäude aus Quadersteinen.

Es war die Zeit des Höhepunktes dieser Bäder für Jahrhunderte. 1501 erhob er Leukerbad zu einer selbständigen Pfarrei, während es bis dahin von Leuk aus pastoriert worden war.

Um diese zeit vollzog sich eine merkwürdige Veränderung im Volksleben. In den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts trat neben der bis dahin einzig vorkommenden romanisch-französischen Volkssprache immer entschiedener die deutsche auf, und in zwei Menschenaltern war die alte Volkssprache gänzlich verdrängt. Das Übergewicht der deutschen Bevölkerung im Wallis über die französische, die tatkraftigen deutschen Prälanten Supersaxo, Silinen, Schiner auf dem bischöflichen Stuhle von Sitten, der enge Verkehr mit den Bewohnern jenseits der Gemmi und die vielen aus deutschen Landen herströmenden Gäste bewirkten diesen Umschwung.