Thermalwasser

 

Leukerbadner Thermalwasser

Wissenswertes über die Thermalquellen

Die Hydrogeologie ist das Teilgebiet der Erdwissenschaften, welches sich mit den Erscheinungen und den Eigenschaften des unterirdischen Wassers, des Grundwassers, befasst. Unter Thermalquellen versteht man Grundwasseraustritte, deren Wassertemperatur oberhalb von 20° C liegt.

Allgemeine Informationen über die Thermalquellen

Funde von römischen Münzen und Spangen in Leukerbad liefern Hinweise, dass schon die Römer die Thermalquellen in Leukerbad kannten und dass das Thermalwasser seitdem bis heute ohne Unterbruch genutzt wurde. In Leukerbad werden momentan 8 Quellgruppen für balneologische oder energetische Zwecke genutzt. Insgesamt sind ca. 65 Thermal-Quellen in einem Kataster erfasst. Es handelt sich dabei um lauwarme Sickerwasseraustritte bis zu der 51° C warmen St. Lorenz-Quelle, die eine sehr konstante Schüttung von ca. 900 l/min aufweist.

Die Thermalquellen treten teilweise direkt aus den anstehenden klüftigen Spatkalken oder seltener aus den Tonschiefern ans Tageslicht. Verschiedene Quellen müssen sich jedoch ihren Weg vom felsigen Thermalaquifer durch eine mächtige Lockergesteinsbedeckung bahnen, wie dies z.B. bei der St. Lorenz-Quelle der Fall ist. Die gesamte Thermalwasserschüttung in Leukerbad wird auf ca. 3000 l/min ungemischtes Thermalwasser geschätzt.

Herkunft des Thermalwassers

Ihr langer Fliessweg beginnt östlich von Leukerbad im Gebiet zwischen Majing- und Torrenthorn. Hier beim Wysssee und Schwarzsee auf ca. 2300 bis 3000 m.ü.M. infiltriert das Niederschlagswasser und dringt durch steil stehende Kluftsysteme bis ca. 500 m unter den Meeresspiegel ins Gebirge ein. Das Wasser sättigt sich in der Umgebung des triadischen Gipses an Calcium und Sulfat und steigt als Thermalwasser dann infolge der Erwärmung nach oben, um aus den zahlreichen Quellen in Leukerbad wieder ans Tageslicht zu treten. Wie mit Hilfe von Tritium-Messungen festgestellt wurde, ist das Wasser ist mit Sicherheit länger als 40 Jahre auf unterirdischen Fliesswegen unterwegs.

Thermalwasser entdecken

Der Thermalquellen-Weg führt in etwa 2 Std. auf einem leichten Wanderweg (ca. 3 km) durch Leukerbad. Neun Tafeln berichten dabei ausführlich in Deutsch und Französisch über das Leukerbadner „Gold“.

Zudem führt der imposante Thermalquellen-Steg direkt in die Dalaschlucht. Er ist fast 600 Meter lang und etwa vier Meter über dem Flussbett gebaut. Braune Roststreifen an den Felswänden weisen auf den Eisengehalt des Thermalwassers hin, das aus Ritzen mitten aus den Felsen der Dalaschlucht rinnt. Hier beginnen die Thermalwasser führenden Gesteinsschichten mit vielen kleinen Thermalquellen, die dahinrinnen und tropfen. Über eine 21 Meter lange Hängebrücke erreicht der Wanderer den 35 Meter hohen Wasserfall. Über zwei Treppen, entlang des stiebenden Wasserfalls, geht man weiter entlang dem Oberlauf der Dala-Schlucht. Der Wandersteg geht dann ins bestehende Wanderwegnetz über.

Der Thermalquellen-Weg und der -Steg wurden von der Thermalquellen-Zunft realisiert. Der Weg und der Steg sind jeweils von Mai bis Oktober begehbar.

Bädertourismus in Leukerbad

Bis in die jüngste Zeit wurde angenommen, die Entdeckung der Heilquellen von Leukerbad und die Ansiedlung von Bewohnern gehe bloss bis ins 13. Jahrhundert zurück.

In neuster Zeit wurde aber diese Annahme widerlegt, da an verschiedenen Orten im Dalatal eine bedeutende Anzahl von Altertümern aufgefunden wurde. Damit war der Beweis erbracht, dass Leukerbad und das Gebiet um die Heilquellen schon in der römisch-helvetischen Zeit, und zwar spätestens im 2. Jahrhundert nach Christus, bewohnt war.